Donnerstag, 19. April 2007

Wo sind wir hingekommen...?

Dieser Eintrag hat nichts mit Argentinien zu tun. Ich muss aber einfach mal meine Verwunderung bzw. Ernüchterung ausdrücken: Auf welchem Weg sind wir eigentlich???
Da muss ich doch heute morgen erfahren, dass nach dem Massaker an der Virginia Tech teilweise gefordert wird, Studenten und Professoren mit Waffen auszustatten, damit solche Taten in Zukunft verhindert werden können. Nach weitergehender Suche entdecke ich auf http://www.nytimes.com/2007/04/18/us/18pistols.html?ref=us diese Passage: "No one can say for sure if allowing students and faculty members to carry arms would have prevented the rampage on Monday, said Philip Van Cleave, president of the Virginia Citizens Defense League. “But they wouldn’t die like sheep, at least, but more like a wolf with some fangs, able to fight back.”
Was bitte geht in deinem Hirn vor? frage ich mich sogleich.

Weiter geht's heute Nachmittag mit der Behauptung von Herrn Flippen (zitiert in der "Welt"), seines Zeichen Spielerberater von Torsten Frings, dass sein Mandant „ja kein Hartz-IV-Empfänger [sei]. Es entscheidet nicht sein Leben, ob er eine Million mehr oder weniger verdient.“ Auf welche Weise stigmatisiert der feine Herr Spielerberater Hartz-IV Empfänger. Diese Aussage hat doch offentsichtlich eine negative Konnotation über den Status und Stand von Hartz-IV Empfängern. Wieder frage ich mich, was er sich dabei denkt (wahrscheinlich nichts, dass ist ja das Traurige). Ich habe leider den Eindruck, dass dies durchaus eine vorherrschenden Meinung der Gesellschaft widerspiegelt.

Herr Schäuble setzt dann den Schlusspunkt meiner Ernüchterung für heute (hoffentlich). In einem vorab verbreiten Interview mit dem "Stern" lehnt er die Unschuldsvermutung im Bereich der Gefahren- und Terrorabwehr ab. Begründung seinerseit:
"Die Unschuldsvermutung heißt im Kern, dass wir lieber zehn Schuldige nicht bestrafen, als einen Unschuldigen bestrafen. Der Grundsatz kann nicht für die Gefahrenabwehr gelten. Wäre es richtig zu sagen: Lieber lasse ich zehn Anschläge passieren, als dass ich jemanden, der vielleicht keinen Anschlag begehen will, daran zu hindern versuche. Nach meiner Auffassung wäre das falsch." Hat er jemals etwas vom Rechtsstaatprinzip gelesen, geschweige denn verstanden? Will er als nächstes Folter zulassen mit der Begründung, dass die Verletzung der Würde eines Menschen zu rechtfertigen sei, wenn dabei 10, 100 oder auch 100.000 Menschen das Leben gerettet werden würde, weil dadurch ein Anschlag verhindert wird...?

Genug ausgekotzt für heute.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

herrje,
was ist dir denn für ne laus über die leber gelaufen??
hast also die latinas immer noch nicht durchschaut..
das leben ist kein ponyhof.....

mein Zimmer

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Balkon morgens

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